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Die Stadt lügt

Die Stadt Wien hat nicht nur mit Energie sondern auch mit Grund und Boden spekuliert. So sind derzeit mindestens 350 ha spekulatives Bauland im Besitz der Stadt Wien, Wohnfonds Wien und stadtnahen gemeinnützigen Bauträger*innen. Diese Grünflächen dürfen nach EU-Vorgaben im Rahmen des Green Deal (Bodenstrategie) zukünftig nur mehr gegen Ausgleich anderer Grünflächen oder überhaupt nicht mehr bebaut werden. Die Wiener Stadtregierung und ihre Vertreter verheimlichen uns diesen Umstand und argumentieren stattdessen immer mit der Notwendigkeit von zusätzlichen billigen Wohnungen. Mit sozialdemokratischen Schlagwörtern versucht die Stadt ein Schmierengeschäft zu vertuschen. Denn der in den nächsten Jahrzehnten notwendige Wohnraum kann ohne große Probleme und ohne Inanspruchnahme von Grünflächen im Wege sanfter Nachverdichtung (Aufstockung, Ausbau von Dachbeschossen, Überbauung von versiegelten Stellplätzen, etc.) im innerstädtischen Bereich erfolgen. Nur auf Bestandsflächen von Wiener Wohnen können gemäß einer Studie der Arbeiterkammer Wien aus dem Jahr 2018 rd. 130.000 zusätzliche Wohnungen geschaffen werden. Zusätzlich können mindestens 60.000 auf bestehen Genossenschaftsbauten innerstädtisch nachverdichtet werden. Quelle und Link: https://emedien.arbeiterkammer.at/viewer/ppnresolver?id=AC15228002

Daher könnten alle noch vorhandenen Grünflächen in Wien für unser Klima, Ernährungssicherheit, etc. unberührt bleiben. Die Stadt geht entgegen der EU-Vorgaben an die Mitgliedstaaten aber den genau umgekehrten Weg und setzt weiterhin auf Außen- statt Innenentwicklung. Dafür versucht sie sogar Änderungen in der Bauordnung für noch schnellere Umwidmungs- und Bauverfahren durchzusetzen. Warum? Weil das spekulative Bauland ansonsten wertlos wird und die Stadt in noch größere finanzielle Turbulenzen gerät! Die Spekulation  mit Böden, die man künftig nicht mehr bebauen darf, dürfen wir uns alle für die Natur, für die Tiere, für die Umwelt, für unsere Biodiversität, etc. nicht gefallen lassen.